Man kann es sich gar nicht vorstellen, dass Zahnleiden Auswirkungen auf das Gedächtnis haben sollen, aber genau das meinen Forscherinnen und Forscher herausgefunden zu haben. Tatsächlich ist es bereits bekannt, dass Mundhygiene und Demenzerkrankungen in gewisser Weise zusammenhängen können. Die Ergebnisse einer neuen Langzeitstudie der Greifswalder Universitätsmedizin konnte jüngst die Annahme, dass eine Parodontitis-Erkrankung Demenz begünstigt, erneut unterstützen.
Unter Parodontitis (auch Parodontose genannt) versteht man eine auf Bakterien beruhende Entzündung des Zahnbettes. Weltweit stellt sie eine der häufigsten Krankheiten im Bereich der Mundhöhle dar. Jedoch geht die Infektion mit ihren Folgen weit über die Mundhöhle hinaus und betrifft den ganzen Organismus. Mit einer Parodontitis-Erkrankung steigt das Risiko für Herzinfarkte, Diabetes und rheumatischen Erkrankungen – und scheinbar auch für die Beeinträchtigung des Gedächtnisses.
Als Spezialisten für Parodontologie erklärt Ihnen das Zahnarzt-Team der Praxis Kleinert+Kleinert in Zuffenhausen, wie eine Parodontitis das Risiko einer Demenzerkrankung steigen lässt und worauf es deshalb bei der Mundhygiene ankommt.
Porphyromonas gingivalis – ein geschicktes Bakterium
Für eine Parodontitis ist das Bakterium Porphyromonas gingivalis verantwortlich. Es ist ein sogenanntes asaccharolytisches Bakterium, das heißt es baut zur Ernährung keinen Zucker ab. Stattdessen verursacht es Entzündungen und ernährt sich von den Stoffen, die entstehen, wenn andere Bakterien das entzündete Gewebe im Mund abbauen. Bei einer Parodontitis ist das Bakterium vor allem in den Zahnfleischtaschen zu finden. Jedoch auch am Zungenrücken, den Tonsillen, der Mundschleimhaut und sogar im Speichel ist es nachweisbar. Je stärker die Entzündung, desto höher die Zahl der Bakterien.
Beim Porphyromonas gingivalis handelt es sich um ein äußerst geschicktes Bakterium, das auf verschiedensten Wegen der Immunabwehr im Körper ausweichen kann. Zum einen greift es weiße Blutkörperchen an, kann diese sogar durchdringen und darin überleben. Genauso kann es in das Zellinnere des Zahnfleisches gelangen und sich dort vermehren. Zelle für Zelle verbreitet es sich schließlich immer weiter.
Auf dem Weg in den Kopf
Gelangen die Bakterien in den Blutkreislauf, ist ihnen der Weg zum Gehirn frei. Dies kann sowohl durch operative Eingriffe in der Mundhöhle, aber auch beim alltäglichen Zähneputzen geschehen. Bei Parodontitis-Patienten und -Patientinnen besteht ein höheres Risiko, dass Bakterien aus der Mundflora die Blutbahnen erreichen, darunter auch das entscheidende Porphyromonas gingivalis-Bakterium. Im Blut angekommen, klammert es sich an die roten Blutkörperchen und bleibt dadurch von der Immunabwehr unentdeckt. Ähnlich wie im Mund hat das Bakterium im Gehirn schließlich die Möglichkeit, Entzündungen zu verursachen und sich anschließend von den erzeugten Nährstoffen anderer Bakterien zu ernähren. Die Entzündungen zerstören Nervenzellen und wirken sich dadurch negativ auf die Hirnleistung aus.
Ein bedeutender Faktor ist die Zeit: Häufig treten chronische Paradontitis-Erkrankungen bereits im mittleren Alter auf, wodurch dem Bakterium viel Zeit bleibt, sich im Gehirn zu verbreiten und sich zu einer Demenz auszuweiten.
Prophylaxe ist wichtig!
Die Gesundheit der Mundflora ist ein wichtiger Gesichtspunkt, wenn es um Ihr gesamtes Wohlbefinden geht. Eine ausführliche Vorsorge gegen Krankheiten im Mundraum ist deshalb wichtig, um negative Auswirkungen auf andere Körperorgane zu vermeiden.
Bis jetzt konnte nicht sicher bestätigt werden, dass Parodontitis ursächlich für eine Demenz sein kann, da ähnliche Risikofaktoren für beide Erkrankungen gelten. Jedoch sollte man die Parodontitis-Vorsorge nicht vernachlässigen. Wie beschrieben kann eine solche Erkrankung des Zahnfleisches die Wahrscheinlichkeit einer Demenz erhöhen. Vor allem, da Parodontitis-Erkrankungen bereits negative Folgen für andere Organe im menschlichen Körper aufweisen, sollten Prophylaxe-Maßnahmen gegen Parodontitis in die Präventionsmaßnahmen für Demenz integriert werden.
Mithilfe vorsorglicher professioneller Zahnreinigung, inklusive der Zahnfleischtaschen, wird Ihr Mund vom Porphyromonas gingivalis-Bakterium befreit. Da dies jedoch zumeist nicht vollständig möglich ist und sich die Bakterien erneut ansiedeln können, sollte diese Maßnahme alle drei bis vier Monate wiederholt werden.
Auch in Zuffenhausen werden Paradontitis-Behandlungen vom zahnmedizinischen Team in der Zahnarzt-Praxis Kleinert+Kleinert durchgeführt. Mit einem Parocheck ermitteln wir Ihren individuellen Behandlungsbedarf. Selbstverständlich werden in unserer Praxis aber auch gründliche Prophylaxe-Maßnahmen getroffen.
Kontaktieren Sie uns telefonisch unter 0711/873966 und vereinbaren Sie einen Termin. Sie können dafür auch bequem unser Online-Terminformular nutzen. Unser Zahnarzt-Team freut sich darauf, Sie hier in Zuffenhausen begrüßen zu dürfen – auch Patienten und Patientinnen aus Korntal, Weilimdorf, Feuerbach, Kornwestheim und Umgebung sind bei uns herzlich willkommen!