Die Osteoporose rangiert laut WHO unter den zehn häufigsten Erkrankungen weltweit und zählt damit zu den großen Volkskrankheiten. Schätzungen zufolge leiden fünf bis sechs Millionen Menschen allein in Deutschland unter der auch als Knochenschwund bezeichneten Krankheit – und diese Zahl wird infolge der demografischen Entwicklung voraussichtlich noch steigen. Der größte Fokus bei Vorbeugung und Therapie zum Thema Osteoporose liegt in der Regel auf der Vermeidung von Knochenbrüchen. Doch wie die Zahnärzte von Kleinert+Kleinert in Zuffenhausen hervorheben, stellt der Knochenschwund auch eine häufig unterschätzte Gefahr für die Zähne dar.
Osteoporose im Kieferknochen: Bedrohung für Zähne und Implantate
Ein gewisses Maß an abnehmender Knochendichte ist mit steigendem Alter völlig normal – ab dem 40. Lebensjahr verliert man mit jedem Jahr etwa ein Prozent an Knochenmasse. Doch bei der Osteoporose wird deutlich mehr Knochensubstanz abgebaut, als der Körper durch die eigenen Regenerationsprozesse ausgleichen kann. Infolgedessen werden die Knochen zunehmend instabil und brüchig. 80 Prozent der Osteoporose-Patienten sind Frauen, wobei besonders ältere Frauen nach den Wechseljahren betroffen sind. Dabei kann der Knochenschwund auch an einer Stelle auftreten, die häufig vergessen wird: im Kiefer.
Im Kieferknochen stellt der Abbau der Knochensubstanz eine nicht zu unterschätzende Bedrohung für die Zähne der Betroffenen dar: Dieser kann die Ursache dafür sein, dass Zähne ihren Halt im Zahnhalteapparat verlieren und in letzter Konsequenz sogar ausfallen. Doch nicht nur die natürlichen Zähne sind so in Gefahr, eine fortgeschrittene Osteoporose kann auch beim Thema Zahnersatz Schwierigkeiten mit sich bringen, und zwar sowohl für bestehende Implantate als auch für die Einbringung von neuen.
Das Problem ist die zunehmend poröse Knochenstruktur des Kiefers: Diese erschwert die sichere Verankerung des Implantats im Kieferknochen und macht häufig vor dem Eingriff einen vorbereitenden Knochenaufbau erforderlich, um die Implantation erfolgreich durchführen zu können.
Auch bestehende Implantate können infolge des zunehmenden Substanzabbaus im Kieferknochen ihren Halt verlieren, sodass es bei einem weiteren Fortschritt der Krankheit auch zum Verlust des Implantates kommen kann.
Osteoporose-Patientinnen und -Patienten sollten sich mit Ihrem Zahnarzt absprechen
Darüber hinaus können auch die typischerweise zur Osteoporose-Behandlung verschriebenen Medikamente Probleme für den Kieferknochen nach sich ziehen. Denn der hier häufig zum Einsatz kommende Wirkstoff Bisphosphonat verlangsamt den Knochenstoffwechsel, was beispielsweise für die Implantatbehandlung eine schlechtere Wundheilung im Knochen und eine deutlich verlängerte Einheilzeit von neuen Implantaten bedeutet.
Die geringere Durchblutung der Knochen kann zudem zu einem Absterben des Gewebes im Kieferknochen, einer sogenannten Kiefernekrose, führen. Auch diese zieht einen Abbau von Knochensubstanz nach sich, die in einer Lockerung und schlimmstenfalls einem Verlust von Zähnen und Implantaten resultieren kann.
Bei einer Osteoporose-Diagnose und insbesondere im Fall einer Behandlung mit Bisphosphonaten empfiehlt Ihr Zahnarzt-Team aus Zuffenhausen also, die Mundgesundheit besonders im Blick zu behalten und Zähne, Zahnfleisch sowie Kieferknochen regelmäßig zahnärztlich kontrollieren zu lassen.