Stillen ist gesund – für die Bindung zwischen Mutter und Kind, für die Ausbildung der Gaumen- und Kiefermuskulatur, für den Körper der Mutter durch die unterstützende Wirkung des Stillens bei der Rückbildung und auch durch die Sicherheit bezüglich der Inhaltsstoffe. Doch, wie sieht es bei der Zahngesundheit aus? Ist das Stillen gut für die Zähne des Säuglings? Wir von Kleinert+Kleinert, Ihrer Zahnarzt-Praxis aus Zuffenhausen, geben Ihnen die Antwort auf diese Frage.
Lactosegehalt in der Muttermilch
Auch in der menschlichen Muttermilch ist Lactose ein Bestandteil, was zu der Vermutung führte, der Zuckergehalt könne beim gestillten Kind zu einem erhöhten Kariesrisiko führen. Die Zahnärztekammer Nordrhein nimmt zu dieser These Stellung und konnte feststellen, dass die Lactose in der Muttermilch nicht zu einem erhöhten Risiko für frühkindliche Karies führt. Für die Entstehung von Karies ist eine Übertragung des Auslösers notwendig, also durch die orale Übertragung von Eltern (oder anderen mit Karies belasteten Menschen) zum Säugling. Als Ihr Zahnarzt aus Zuffenhausen empfehlen wir daher, Säuglingen keine Gegenstände zu geben, die Sie selbst im Mund hatten, zum Beispiel abgeleckte Löffel oder ein Stück Brot, in das Sie gebissen haben. Karies ist eine übertragbare Krankheit – versuchen Sie, Ihr Kind so lange wie möglich davor zu schützen.
Stillen im ersten Lebensjahr fördert die Zahngesundheit des Säuglings
Anders als angenommen, wird durch das Stillen die Zahngesundheit des Kindes noch gefördert! Studien ergaben, dass durch das Stillen das Risiko für spätere Zahnfehlstellungen und für Karies sogar noch gesenkt werden kann. Muttermilch enthält einige Bestandteile, welche die Ausbreitung von Bakterien verhindern, und sorgt mit bestimmten Mineralien für die Remineralisierung der Zähne (soweit diese bei dem gestillten Kind vorhanden sind). Allerdings sind diese Effekte nur bei Kindern, die ausschließlich im ersten Lebensjahr gestillt wurden, festzustellen. Unsicher ist die Datenlage bei älteren gestillten Kindern.
Wie sieht es bei der Fütterung mit Muttermilchersatz per Fläschchen aus?
Ansatzpunkt für die Annahme, Stillen könne zu frühkindlicher Karies führen, war auch die Tatsache, dass das Stillen oft relativ lange dauert und die Kinder aufgrund der Nähe zur Mutter häufig dazu neigen, nur noch zu nuckeln statt tatsächlich zu trinken. Dadurch kommt es zu einer dauerhaften Zufuhr von Milch, was in der Regel schädlich für den Zahnschmelz ist. Beim Trinken aus dem Fläschchen ist für den Säugling weniger Anstrengung nötig; aus dem Sauger lässt sich die Milch leichter herausziehen als aus der Brust. Die Mahlzeit ist also schneller eingenommen.
Die Annahme, dass Kauleisten und – falls vorhanden – Zähne des Kindes beim Stillen von der Muttermilch umflossen würden, stellte sich als unzutreffend heraus. Dagegen unterstützt die Arbeit der Kiefer- und der Gaumenmuskulatur die spätere zahnmedizinische und kieferorthopädische Gesundheit des Kindes. Das Stillen ist also aus vielen Gründen empfehlenswert, und auch wir, Ihr Team aus der Zahnarzt-Praxis Kleinert+Kleinert aus Zuffenhausen, schließen uns dieser Empfehlung an.
Übrigens bedeuten die ganzen Vorteile des Stillens nicht den Umkehrschluss, dass die Ernährung eines Säuglings mit Muttermilchersatzprodukten schädlich sei. Eltern von Kindern, die nicht gestillt werden können, müssen sich daher keine Sorgen um die Gesundheit ihres Kinders machen.