Ob Haarfarbe, Augenfarbe oder die Gesichtszüge und Statur – alles wird durch die Gene der Eltern beeinflusst. Dies ist eine bekannte Tatsache. Doch auch viele Krankheiten werden vererbt und können so von Generation zu Generation weitergegeben werden. Da liegt die Vermutung nahe, dass die Erbanlagen auch für die Mundgesundheit verantwortlich sind. Häufig scheint es so, dass Kinder, deren Eltern unter „schlechten Zähnen“ leiden, ebenfalls zu zahnmedizinischen Problemen neigen. Sind also die Gene schuld an Zahnerkrankungen wie Karies und Parodontitis? Die Zahnärzte von Kleinert+Kleinert – Die Zahnspezialisten aus Stuttgart-Zuffenhausen klären auf.
Karies resultiert meist aus den individuellen Lebensgewohnheiten
Karies entsteht durch bestimmte Bakterien, die Zucker in schädliche Säure umwandelt, welche wiederum den Zahnschmelz angreift. Wie gut der Zahnschmelz gegen diese Angriffe geschützt ist, hängt mit seiner Härte und Zusammensetzung zusammen. Die Beschaffenheit des Zahnschmelzes kann dabei durchaus vererbt werden. Haben Mutter und Vater einen weichen Zahnschmelz, ist es wahrscheinlich, dass auch die Kinder davon betroffen sind. Umso wichtiger ist es also, den Fokus auf eine gründliche Mundhygiene zu legen. Doch ob eine Karies entsteht oder nicht, hängt weniger mit den Genen als mit den Lebensgewohnheiten zusammen.
Vor allem in der Kindheit beeinflussen die Eltern sehr stark, wie wir leben – das betrifft auch die Mundhygiene. Nehmen die Eltern also das tägliche Zähneputzen nicht all zu ernst, vernachlässigen dies häufig auch die Kinder. Ähnlich ist es auch in Sachen Ernährung. Ist diese sehr zuckerhaltig, wirkt sich das auch auf die Gesundheit der Zähne aus. Daher sind die Zahnprobleme in den meisten Fällen nicht auf eine erblich bedingte Störung des Zahnschmelzes zurückzuführen, sondern auf die individuellen Lebensumstände.
Parodontitis ist teilweise erblich bedingt
Ähnlich wie Karies wird die Parodontitis ebenfalls durch Bakterien ausgelöst. Die Krankheit wird also nicht direkt vererbt. Was jedoch ausschlaggebend für den Ausbruch und vor allem die Schwere der Erkrankung des Zahnhalteapparats ist, ist das Immunsystem. Bei etwa einem Drittel der europäischen Bevölkerung reagiert das Immunsystem bei Entzündungen mit der übermäßigen Bildung von Interleukinen: Botenstoffe, die für die Immunabwehr verantwortlich sind. Dadurch kommt es zu einer erhöhten Reaktion auf die Entzündung und in der Folge zur Zerstörung von körpereigenem Gewebe. Patientinnen und Patienten, die zu dieser genetischen Veranlagung neigen, haben ein höheres Risiko, an Parodontitis zu erkranken. Auch die Ausprägung ist in diesen Fällen meist stärker. Kommen weitere Risikofaktoren, wie etwa Rauchen oder Diabetes mellitus hinzu, steigt das Risiko exponentiell an. In solch einem Fall rät das Team von Kleinert+Kleinert in Zuffenhausen betroffenen Patienten zu regelmäßigen Zahnarztbesuchen.
Mit regelmäßiger Prophylaxe Zahnerkrankungen vorbeugen
Was tatsächlich durch die Gene beeinflusst wird, ist die individuelle Kieferform sowie die Stellung der Zähne zueinander. Doch Zahnfehlstellungen beeinflussen nicht nur die Ästhetik, sondern können auch Folgen für die Mundgesundheit haben. Beispielsweise entsteht schneller Karies, wenn sich die Zähne aufgrund von Zahnfehlstellungen nur schlecht putzen lassen. Allerdings lassen sich Zahnfehlstellungen korrigieren, sodass es erst gar nicht zu Folgeschäden kommen muss. Besonders im Kindes- und Jugendalter lassen sich schiefe Zähne noch relativ leicht korrigieren, da sich der Kiefer noch im Wachstum befindet. Aber auch für Erwachsene gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Zahnkorrektur.
Dass die DNA unsere Zahngesundheit beeinflusst, stimmt also nur teilweise. Viel entscheidender als die Veranlagung sind jedoch die Lebensumstände, die Ernährung und die tägliche Zahnhygiene. Doch vor allem dann, wenn sich in der Familie Zahnerkrankungen häufen, sollten Patienten regelmäßige Prophylaxe-Termine beim Zahnarzt wahrnehmen, weiß auch das Praxis-Team aus Zuffenhausen. Ziel ist es, die Zähne möglichst gesund zu halten und Zahnerkrankungen vorzubeugen bzw. rechtzeitig zu erkennen.